Etikette auf dem Golfplatz


Auf der Übungswiese/Driving Range 

Unterhaltung 

Beim Üben stehen viele Golfer eng beieinander. Führen Sie daher Unterhaltungen leise, damit niemand gestört wird. 

Ballaufsammeln 

Das Ballaufsammeln zwischen den fliegenden und rollenden Bällen ist lebensgefährlich und außerdem nicht erlaubt, da der Verkauf von Übungsbällen ein Verdienst des Golflehrers oder des Clubs ist! 

Übungsgrün 

Bitte benutzen Sie ein Puttinggrün weder zum Pitchen (hohe Annäherungsschläge) noch zum Chippen (flache Annäherungsschläge). Dies stört die anderen Spieler beim Puttenüben, und es strapaziert die Grünoberfläche durch zu viele Pitchmarks (Einschlaglöcher). 


Auf dem Abschlag 

Startbereit 

Bitte den Schläger aus der Tasche ziehen, bevor der Mitbewerber abgeschlagen hat, und auch Ball, Ersatzball und Tee bereithalten. Mit anderen Worten: startbereit sein! Abgesehen davon, daß es unhöflich ist, seine Mitspieler warten zu lassen, verliert man bereits beim Abschlag Zeit, und die Hetze beginnt. Hantieren Bitte kein Hantieren und Suchen, weder in der Golf- noch in der Hosentasche. Der Golfschlag verlangt viel Konzentration, und alles Rascheln und Klimpern stört. Gerade am Abschlag, wo wir so nahe beieinanderstehen, muß das ernst genommen werden. 

Probeschwünge 

Probeschwünge bitte nicht in der Nähe und in Richtung der Mitbewerber oder anderer Menschen machen.Immer wieder passiert es, daß jemand in den Schwung hineinläuft, oder seltener, daß sich der Schlägerkopf unerwartet vom Schläger löst und wie eine Kanonenkugel davonfliegt, auch losgeschlagene Steinchen, Sand und andere Naturstoffe können sich dabei als gefährliche Wurfgeschosse erweisen und die umherstehenden Menschen verletzen. Warten Wenn möglich, vis-a-vis vom abschlagenden Spieler stehen. Steht man im Rücken des Spielers, so ist dieser in seinem Schwung verunsichert, da er nicht weiß, wie weit der Mitspieler von ihm entfernt ist. Er möchte ihn mit seinem Schläger nicht verletzen.

Abstand 

Unbedingt genügend Abstand zur vorderen Partie halten. Hierbei müssen auch Traum- und Sonntagsschläge" einkalkuliert werden. Verletzungen beim Golf sind sicherlich nicht an der Tagesordnung, doch wenn sie passieren, sind die Verletzungen schlimm. Vom verlorenen Auge bis zum zerschmetterten Kiefer ist alles schon dagewesen, wie z. B. die Schädelverletzung des Sohnes von Prinz Charles! Schonen Probeschwünge werden bitte neben dem Abschlag gemacht, die Golfkarre wird nie über den Abschlag gezogen. Der Abschlag ist eine eng begrenzte Fläche. Hier werden viele Schläge auf einer kleinen Fläche gemacht (im Verhältnis zum übrigen Gelände), die stark in Mitleidenschaft gezogen wird. 

Vorsicht = Fore 

Das wohl wichtigste Wort auf dem Golfplatz heißt „Fore". - Fliegt Ihr Ball nicht in die Richtung, die Sie geplant haben, und können andere Spieler gefährdet sein, müssen Sie sofort „Fore" rufen. Hört ein erfahrener Spieler den Ruf „Fore", legt er, ohne vorher umherzuschauen, woher denn die Gefahr droht, blitzschnell die Arme schützend über den Kopf, um nicht verletzt zu werden. 

Divots 

Herausgeschlagene Divots werden hier nicht zurückgelegt, im Gegensatz zum Gelände. Ein Spieler, der zufällig auf einem noch nicht wieder festgewachsenen Divot steht,kann beim Schwingen ausrutschen und sich oder andere dabei verletzen (z. B. der Schläger rutscht ihm aus der Hand und fliegt weg). Für die Platzarbeiter ist das Wiederinstandsetzen dieser Fläche nur über eine längere Zeit möglich. Die Wunden heilen langsam, und es gibt zu wenig Platz zum Ausweichen. Auf einigen Plätzen ist man schon dazu übergegangen, von Kunststoffmatten abzuschlagen, wenn die Abschlagplätze zu stark gelitten haben. Sicherlich eine praktische Lösung, aber keine erfreuliche. 


Auf dem Platz 

Unterhaltung 

Bitte keine Unterhaltung, während ein Spieler seinen Ball anspricht. Um den Golfball zum Fliegen zu bringen, müssen wir ja eine nicht ganz einfache Bewegung machen. Diese Aufgabe verlangt volle Konzentration von uns, und deshalb sollten wir nicht gestört werden. Eine Parallele finden wir beim Aufschlag im Tennis. 

Divots 

Herausgeschlagene Divots müssen zurückgelegt und eingepflanzt werden. (Auch wegen „Sünden" früherer Partien sollte man sich bücken). Am besten versteht man diese Auflage, wenn man nach einer Meisterschaft über den Platz geht. An einigen Stellen - wie z. B. der Drive-Zone - sieht das Fairway wie gerupft aus. Ein Divot neben dem anderen. Meistens legen die guten und erfahrenen Spieler ihr Divot wieder zurück. Denn, wächst es wieder an, wird der Platz sich schneller erholen als bei der Ausbesserung durch Sand, Erde und Saat. Bei starkem Regen werden die Divots leider oft wieder herausgeschwemmt. Dann sollte man versuchen, sie noch fester hineinzutreten. 

Gleiche Höhe 

Alle Spieler sollten versuchen, immer auf Höhe des zu spielenden Balles zu bleiben. Vorlaufen stört und ist überdies gefährlich. Vorlaufen ist sehr gefährlich, denn die Erfahrung zeigt, daß vorausgegangene Mitspieler wie Magneten auf den Ball bzw. den Spieler wirken. Mit diesem Wissen (hoffentlich nicht der Erfahrung) ist der Spieler bei seinen Schlägen irritiert und in seinem Bewegungsablauf gehemmt. Verzogene Bälle sind die Folge. 

Verzögern 

Ist offensichtlich, daß das Suchen nach einem Ball den Spielablauf verzögern würde, sollte die nachfolgende Partie sofort durchgewinkt werden, nicht erst nach den erlaubten fünf Minuten Suchzeit. Alle Spieler sollten stets darauf achten, daß der Spielfluß auf dem Platz gewährleistet ist. Es ist sehr schwierig, bei einem Stop-and-Go-Verlauf seinen Spielrhythmus zu finden und ein gutes Ergebnis zu spielen. Die Suchzeit von fünf Minuten erlaubt uns zu suchen, nicht aber, nachfolgende Partien warten zu lassen. Das heißt also: Besser erst durchwinken und dann suchen. 

Spielen auf dem Platz 

Nur Spieler mit Vorgabe (Handicap) oder Platzfreigabe dürfen über den Platz gehen. 

Durchspielen 

Haben Sie den Anschluß an die vorausspielende Partie verloren (ein Loch Abstand), müssen Sie die nachfolgende Partie zum Überholen auffordern. 

Lärm 

Bitte kein Rufen und auch keine lauten Freudenausbrüche auf dem Platz. Es gibt für uns unsichtbare Spieler auf anderen Bahnen, die dadurch in ihrem Spiel gestört würden. 

Biotope 

Neue Golfplätze müssen heutzutage eine bestimmte Fläche von Biotopen nachweisen, um überhaupt eine Baugenehmigung zu erhalten. Ist das Betreten eines Biotops verboten, darf es auch unter keinen Umständen betreten werden, denn dieses könnte dem Club sehr viele Schwierigkeiten bereiten. (Unbedingt die Platzregeln des jeweiligen Clubs lesen!) 


Im Wasserhindernis 

Tiere

Bitte auf brütende Enten oder andere Wasservögel achten. Stören wir sie, werden sie uns meiden. Wir würden ein Stück lebendige Natur verlieren und unsere Freude daran. 

Schonen 

Bitte die Böschungen der Wasserhindernisse schonen. Beim Suchen oder beim Herausfischen des Balles können die Böschungen beschädigt werden. Dieses gilt für natürliche und künstliche Wasserhindernisse. Im 

Bunker 

Ein- und Ausstieg Bitte den flachsten und kürzesten Weg zum Ball nehmen. Bitte nie über eine Bunkerwand einsteigen und tiefe Löcher hinterlassen. Wieder spielt der Zeitfaktor eine wichtige Rolle.Nach dem Schlag muß der Bunker wieder geharkt werden. Sind tiefe Löcher in der Bunkerwand einzuebnen, dauert es einfach länger. Das gleiche gilt für den Weg. Ein kurzer Weg benötigt weniger Zeit zum Harken. Alles, was extra gemacht wird, geht letztlich mir an Zeit und Ruhe verloren. Harke (Rechen) Die Harke bitte mit hineinnehmen und in den Sand legen (nicht stecken, das würde als Prüfen des Sandes ausgelegt und bestraft werden). Nimmt man die Harke gleich mit hinein zum Ball, muß der Weg nicht zweimal gegangen werden. Ich spare nur Zeit. Zwei Wege, zwei Spuren ... Hilfe, die anderen warten schon auf mich! 

Einebnen 

Fehlt eine Harke, bitte die Spuren mit den Füssen und dem Schläger einebnen. Die nachfolgenden Spieler sollten ihre Bälle nicht in Fußspuren wiederfinden. Manche Bunker sind ziemlich übersät mit Fußspuren, und da kommt die Versuchung schon auf: Warum soll nun gerade ich hier „Saubermann" spielen?! Weil genau das ein Teil unseres Sportes ist und ein Teil der jahrhundertealten Golfphilosophie. Der Platz muß so behandelt werden, wie ich ihn vorfinden möchte. 


Auf dem Grün 

Schonen 

Bitte stellen oder fahren Sie ihre Golfkarre nie zwischen Bunker und Grün. Der Rasen dort würde für die Annäherungsschläge zu stark beschädigt und dadurch die Voraussetzung für den Schlag zur Fahne unnötig erschwert. Durch die Räder könnten richtiggehende Rillen entstehen, die sich bei Regen mit Wasser füllen. Matsch wäre die Folge. Schonen Die Golfkarre nie über das Grün ziehen. Ein Grün heutzutage zu bauen, kostet zwischen € 30 000,- und 45 000,-. Der Spieler erwartet von einem guten Grün Eigenschaften wie „linientreu", nicht holprig, schnell und gut „haltend" bei den Schlägen zum Grün. Schonen Die Golfkarre oder -tasche bitte nie auf ein Grün stellen oder legen. Dieser kostbare „Teppich" muß geschont werden. Die Tasche könnte Abdrücke hinterlassen, die einen nachfolgenden Putt in seinem Lauf ablenken würden. 

Fahne 

Die herausgenommene Fahnenstange am besten an den Grünrand legen, auf keinen Fall auf das Grün fallen lassen! Ähnlich wie bei der Golftasche könnte die Oberfläche des Grüns verletzt, z. B. aufgekratzt werden. Fahne bedienen Bitte beim Bedienen der Fahne nicht zu nahe am Lochrand stehen. Der ausgestreckte Arm ist ein gutes Maß. Damit wird vermieden, den unmittelbaren Bereich um das Loch herum durch Spikesmarkierungen oder Fußspuren zu verändern oder sogar zu beschädigen. Der geputtete Ball hat nur noch wenig Geschwindigkeit vor dem Loch und reagiert in seiner Bahn deshalb empfindlich auf alle Unebenheiten. 

Einschlaglöcher 

Bitte Einschlaglöcher (eigene und fremde) sehr sorgfältig ausbessern, erlaubt ist dies schon vor dem Putten! In den Einschlaglöchern (pitch marks) wird die Grünoberfläche zusammengequetscht und die Sauerstoffzufuhr unterbrochen. Nun entstünde eine Schadstelle, das Grün würde krank werden. Am Ende der Krankengeschichte könnte dann ein Pilz wachsen, der sich über das ganze Grün ausbreitet, und irgendwann müßte dann das Grün erneuert werden. - Eine kostspielige Angelegenheit für jedes Mitglied! Zeitersparnis Der Spieler, der zuerst eingelocht hat, sollte am Schluß die Fahne zurückstecken. Zur Zeitersparnis; da er mehr Zeit hat als der Spieler, der noch zu putten hatte. 

Zeitersparnis 

Nachdem auf einem Grün der letzte Ball der Partie eingelocht ist, müssen alle Beteiligten das Grün sofort und auf dem kürzesten Weg verlassen. Die nachfolgende Partie sollte nicht aufgehalten werden. Gratulationen, Diskussionen, notwendige Rekonstruktionen haben Zeit für den Weg hin zum nächsten Abschlag oder zum Clubhaus, ebenso das Nachführen der Zählkarte. Schonen Beim Zurückstecken der Fahne sollte darauf geachtet werden, daß der Lochrand nicht beschädigt wird. Ausgefranste Lochränder lenken den Ball ab. Gutgeschnittene Lochkanten erlauben aggressives oder mutiges Putten. Und es ist keine Seltenheit, daß der Platzarbeiter den Löchern an den Rändern noch mit einer kleinen Schere den letzten Schliff gibt. Abstand Bitte stehen Sie mit genügendem Abstand zum puttenden Spieler. Der Spieler sollte beim Ansprechen bzw. beim Putten auch aus den Augenwinkeln keine Füße, Bälle oder Sonstiges sehen. Jede Ablenkung stört die Konzentration. 

Ziemlich schnell werden Sie feststellen, daß es große Unterschiede in der Qualität und Pflege der einzelnen Golfplätze und ihren Übungsanlagen gibt. Eine Parallele finden wir in Parks oder auch Gärten. Von makellos gepflegt bis ziemlich heruntergekommen geht die Bandbreite. Ein gut gepflegter Golfplatz ist immer wieder ein Genuß. Die Herausforderung liegt jedoch darin, sich auch auf einem stark vernachlässigten Platz gut zu betragen! Das könnte bedeuten, daß Sie der oder die Einzige sind, die die Bunker harken oder auf den Grüns die Pitchmarken (Einschlaglöcher) ausbessern!

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